Großes Interesse für den Mobile Learning Day 4.0
Aufzeichnung der Keynote und des Mobile Learning Slams
Präsentationsfolien und Aufzeichnungen
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Rund 150 Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft folgten der Einladung zum 8. Mobile Learning Day der Forschungsgruppe Mobile Learning unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Claudia de Witt am 5. November 2015. Die vielfältigen Vorträge und Formate gaben einen breiten Einblick zum Stand von Mobile Learning und fruchtbare Impulse zur Reflexion sowie Diskussion. Nach nunmehr einigen Jahren Erfahrungen mit dem Einsatz von mobilen Endgeräten in allen Bildungskontexten kristallisiert sich doch immer mehr heraus, dass Mobile Learning sich eher nicht zu einer selbstständigen Lernform entwickelt, sondern dass sich das Lernen mit mobilen Endgeräten in bestehende Lernsituationen und Lernformen einreiht. „Der potenzielle Nutzen und Mehrwert liegt weiterhin in dem ubiquitären Zugang zu Informationen, Wissen und Kommunikation auf einem personalisierten und damit stark vertrauten Endgerät“, so Prof. de Witt in ihrer Begrüßung. Neben spannenden Vorträgen zu Mobile Learning in der Hochschule und in der Arbeitswelt 4.0 waren es vor allem die beiden neuen Formate Failure Stories und Mobile Learning Slam, die den Mobile Learning Day besonders machten. Ungewohnt offen sprachen Unternehmen über Fehlschläge bei der Entwicklung mobiler Lernangebote und stellten selbstironisch dar, wie man auch mit den besten Absichten daneben liegen kann. Genau ins Schwarze trafen die kreativen und analogen Performances der Slammer, die mit einer Zeitreise in das „Dritte Reich der Gedanken“ (nach Frege), Lerntagebüchern und Schokoladen-Orten den Abschluss einer gelungenen Veranstaltung bildeten. Wer das noch einmal nacherleben möchte, kann sich die Aufzeichnungen in den kommenden Tagen hier ansehen.
Ein wichtiges Thema war auch das „Internet der Dinge“ bzw. das unsichtbare Internet, bei dem Geräte mit anderen Geräten kommunizieren. „Die Unsichtbarkeit von technischen Veränderungen und Funktionalitäten führt“, so de Witt, „zu bisher noch nicht bekannten Auswirkungen, die u.a. mit steigender Selbstvermessung, zunehmendem Verlust an Privatheit sowie neuen Dimensionen von Kontrollprozessen verbunden sind“. Darauf ging auch Prof. Dr. Uwe Vormbusch von der FernUniversität in Hagen ein. In seiner Keynote stellte er Mobile Learning in den Kontext der Veränderungen unserer Gesellschaft und gab Anregungen, wie die epistemische Praxis des Mobile Learning aus einer soziologischen Perspektiven verstanden werden kann.
Im Kontext von Hochschule und Wirtschaft wurden einige hochspannende und innovative Apps vorgestellt. So zeigte Alexander Kiy der Universität Potsdam die Apps Reflect.UP und Mobile.UP. Mit Reflect.Up können Studierende der Wirtschaftswissenschaften Informationen rund um den Studiengang und Vorlesungen erhalten, aber auch zur Reflexion des eigenen Studiums angehalten werden. Beide Entwicklungen gingen aus Studierendeninitiative hervor und sind heute nachhaltig in die Hochschulstruktur integriert und von der Hochschule übernommen worden.
Am Nachmittag wurden in der Session Mobile Learning in der Arbeitswelt 4.0 Anwendungsbeispiele aus der beruflichen Bildung präsentiert. Malte Seidel von der Festo AG & Co. KG richtete bei seinem Vortrag den Fokus allgemein auf die Lehrenden und ihre möglichen Hürden und Probleme bei der Einrichtung sowie Nutzung mediengestützter Lernangebote. Von der Universität Bremen stellte Werner Müller das EU Projekt Learning Layers vor, in dem versucht wird, mit einer mobilen Anwendung Lernen im Arbeitsalltag im Bauwesen zu unterstützen. Beeindruckend war auch das Verbundprojekt Social Augmented Learning, in dem Lernanwendungen für Medientechnologinnen und Medientechnologen Druck entwickelt werden. Dominic Fehling (Bergische Universität Wuppertal) demonstrierte anschaulich mit einer „Mini-Druckmaschine“, wie Augmented Reality sinnvoll für die Vermittlung von Ausbildungsinhalten und gemeinsames Lernen genutzt werden kann.
Einige prägnante Ergebnisse ihrer Studie „10 Jahre Mobile Learning in Unternehmen“ stellten Christina Gloerfeld, Maciej Kuszpa und Prof. Claudia de Witt vor. Dabei zeigte sich, dass Situationen mobilen Lernens 2015 eher in Leerphasen während der Arbeit als in der Freizeit oder in Wartezeiten als sinnvoll und sehr sinnvoll eingeschätzt werden, innovative Technologien weitgehend nicht bekannt sind und für didaktische Konzepte noch längst nicht ausgeschöpft sind. Anschließend hielt Christina Gloerfeld einen beeindruckenden Vortrag über die Potenziale von Beacons für Wirtschaft und Bildung, ging abschließend auch auf die Gefahren ein.
Durch die Veranstaltung führte Dr. Krauss-Hoffmann vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der zudem das E-Learning-Tool und die App „PsyGa“ im Kontext von Arbeit 4.0 vorstellte. Gleichzeitig wurde das Event durch fleißige Twitterer kommentiert, diskutiert und bewertet, so dass klar wird: Es bleibt spannend im Mobile Learning.
Programm
09:00 | Registrierung | |
10:00 | Begrüßung | 0:15 |
Prof. Dr. Claudia de Witt, FernUniversität in Hagen Christina Gloerfeld, FernUniversität in Hagen Moderation: Dr. Peter Krauss-Hoffmann, Bundesministerium für Arbeit und Soziales |
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10:15 | Keynote | 0:45 |
Prof. Dr. Uwe Vormbusch, FernUniversität in Hagen Lernen ohne Ende? Mobile Learning in entgrenzten und mediatisierten Gesellschaften |
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11:00 | Mobile Learning in der Hochschule | 1:45 |
Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, Universität Hamburg – leider wegen Krankheit ausgefallen Mobile Endgeräte in der Hochschule – Zur Gestaltung der persönlichen Lernumgebung Studierender Alexander Kiy, Universität Potsdam Studieneinstieg und -organisation mobil unterstützen: Die Integration von Mobile.UP und Reflect.UP in den Hochschulbetrieb der Universität Potsdam Failure Stories Moderation: Christian Leineweber, FernUniversität in Hagen Fehler, die beim mobilen Lernen gemacht wurden mit Blackboard Germany, Skill Hero und Tricast Einführung Information Hub – Mobile Learning Technologies u.a. Blackboard Germany, Lehrstuhl Wirtschaftsprüfung/FernUni Hagen, UbiCast, wisnet e.V. |
0:30
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0:30 0:15 |
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12:45 | Mittagspause | 1:15 |
14:00 | Mobile Learning 4.0 in der Arbeitswelt | 1:30 |
Malte Seidel, Festo AG & Co. KG, Application Developer – Intern. Product Training Industrielle Bildung in der Praxis: Barrieren und Strategien im Einsatz mobiler Medien Werner Müller, Universität Bremen, Learning Layers Learning Toolbox – mobil Arbeiten und Lernen im Bausektor Christian Dominic Fehling, Bergische Universität Wuppertal Von erweiterten Lernräumen und virtuellen Fenstern: Ein Erfahrungsbericht zum Einsatz von Social Augmented Learning in der beruflichen Bildung |
0:30
0:30 0:30 |
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15:30 | Information Hub – Mobile Learning Technologies Pause |
0:30 |
Christina Gloerfeld Beacons und das Internet der Dinge: Eine neue Technologie zum Lehren und Lernen? |
0:20 | |
16:20 | 10 Jahre Mobile Learning | 0:10 |
Prof. Dr. Claudia de Witt, Christina Gloerfeld & Maciej Kuszpa 10 Jahre Mobile Learning – typisch Hype – Ergebnisse einer Studie |
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16:30 | Mobile Learning Slam | 0:30 |
Moderation: Christian Leineweber, FernUniversität in Hagen Mobiles Lernen unterhaltsam und verständlich |
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17:00 | Fazit und Ausblick | 0:10 |
17:10 | Ende der Veranstaltung Get Together |
Gefördert von der Gesellschaft der Freunde der Fernuniversität in Hagen e.V.