Titel: „Lernen ohne Ende? Mobile Learning in entgrenzten und mediatisierten Gesellschaften“
Abstract:
Der amerikanische Soziologe Richard Sennett behauptet, dass die Menschen in den flexibilisierten und individualisierten Gegenwartsgesellschaften anstelle einer kontinuierlichen, lokal und sozial eingebetteten Arbeit „Arbeiten wie Klumpen“ verrichten, „mal hier, mal da“. Der Vortrag beginnt mit dieser zugespitzten Diagnose, indem er sie auf die Voraussetzungen und Bedingungen mobilen Lernens in der heutigen Gesellschaft anwendet. Mobile Learning wird damit in den Kontext der Veränderungen unserer Gegenwart gestellt. Hierbei spielen ebenso ökonomische Anforderungen und das Verhältnis individueller und kollektiver Lernprozesse eine Rolle wie eine in Bewegung gekommene Wissenskultur. Zu dieser gehören u.a. „epistemische Dinge“ wie Smartphones und spezifische Lernapplikationen. Diese bringen in ihrem Gebrauch nicht nur beständig Neues hervor, sie stellen auch das (technische) Gegenüber des lernenden Subjekts dar und kontextualisieren menschliche Lernaktivitäten. Der Vortrag will dergestalt Anregungen geben, wie die epistemische Praxis des Mobile Learning aus einer soziologischen Perspektive verstanden werden kann.
Kurz-Vita:
Prof. Dr. Uwe Vormbusch promovierte im Jahr 2001 an der Goethe-Universität in Frankfurt und habilitierte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Er arbeitet seit 2011 als Professor am Institut der Soziologie II der FernUniversität Hagen. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der Struktur und Dynamik moderner Gegenwartsgesellschaften.