Forschungsprojekt „Mobile Learning – prozessbezogenes Informieren und Lernen in wechselnden Arbeitsumgebungen“ gestartet
Mit der rasanten Entwicklung der Mobilfunktechnologien und der großen Verbreitung von mobilen Geräten wie Handys, Smartphones und PDAs im Alltag ist der nächste Schritt multimedialen Lernens vorgezeichnet. Mobiles Lernen erweitert die Möglichkeiten des E-Learning, das sich in den letzten Jahren als eigenständige oder ergänzende Lernform etabliert und bewährt hat. Insbesondere die Verzahnung von Präsenzeinheiten mit E-Learning ist in der bildungswissenschaftlichen Forschung wie auch in der Praxis als hocheffiziente und motivationssteigernde Lernarchitektur anerkannt. Diese so genannten Blended Learning-Konzepte greifen dabei die Vorteile der Lernformen auf und führen mit Individualität sowie Orts- und Zeitflexibilität zu optimierterem Lernerfolg.
Mobile Learning bzw. Lernen mit Hilfe mobiler Geräte als erweiternde Komponente gewinnt auch zunehmend Bedeutung in betrieblichen Lernarrangements. Vor diesem Hintergrund hat unter der Federführung von Frau Prof. Claudia de Witt die Forschungsgruppe Mobile Learning am Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik der FernUniversität in Hagen das Verbundprojekt „Mobile Learning – prozessbezogenes Informieren und Lernen in wechselnden Arbeitsumgebungen“ initiiert. Das Vorhaben hat zum Ziel, mit Hilfe eines interdisziplinären Netzwerks von Forschern, Entwicklern und Anwendern, eine praxisnahe Erprobung des Mobile Learning in verschiedenen Wirtschaftszweigen einzuleiten, zu evaluieren und nachhaltig zu implementieren. Zentrales Arbeitsziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Evaluation verschiedener mediendidaktischer Szenarien für Mobile Learning, die das situative und kontextbezogene Lernen in und während Arbeitprozessen unterstützen, um daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Es wird unter anderem erforscht, welche zielgruppenspezifischen Lerninhalte sich in welchen Arbeitskontexten für Mobile Learning eignen, wie diese didaktisch aufbereitet und in welches didaktische Setting sie eingebunden sein sollten. Es soll zudem herausgefunden werden, welchen Mehrwert arbeitsprozessorientiertes Mobile Learning aufgrund seiner besonderen Möglichkeiten zur Verbreitung von Wissen in betrieblichen Lernarrangements bilden kann.
Neben der FernUniversität in Hagen als Konsortialführer gehören auch die Daimler AG, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die helpmaster GmbH und Handylearn Projects zu den Verbundpartnern. Zielgruppen bzw. Anwender der zu entwickelnden Mobile Learning Inhalte und Szenarien sind neben Instandhaltern aus der Automobilbranche auch Berufsfernkraftfahrer, Auszubildende als Elektroniker sowie Bankkaufleute.
Die im Projekt erschlossenen vielfältigen didaktischen Potenziale und Perspektiven zum Mobile Learning in wechselnden Arbeitsumgebungen werden über ein internetbasiertes Social Network zu Mobile Learning für die berufliche Qualifizierung in Unternehmen verbreitet und in regelmäßigen Veranstaltungen, wie dem Mobile Learning Day, der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das auf 3 Jahre Laufzeit ausgelegte Verbundprojekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) gefördert. Zudem wird das Vorhaben von einem Beirat mit Mitgliedern aus u.a. dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Initiative Neue Qualität der der Arbeit (INQA) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) fachlich und strategisch unterstützt.